Mattheo Cella

 

Mattheo Cella (1718--1789)

Der Name CELLA taucht erstmals um 1740 im Bayreuther Hofkalender auf.
Ein gewisser
Mattheo Cella findet als Dienstbote eine Anstellung am Hof des Markgrafen zu Bayreuth.
Er war Lakai, Kammerlakai und Kammerdiener im Hofstaat von Wilhelmine von Preußen in Bayreuth und später einziger Kammerdiener der zweiten Frau des Markgrafen Sophie Caroline. Nach dem Tod des Markgrafen und der Übersiedlung Sophie Carolines nach Erlangen war er ihr Haushofmeister bis zu seinem Lebensende.

 

Darüber, wie Cella an den Bayreuther Markgrafen-Hof kam, gibt es unterschiedliche Darstellungen. Cella wurde 1718 vermutlich in  Bastia auf Korsika geboren. Die Herkunftsangabe Terravecchia in den Bayreuther Kirchenbüchern weist auf die Altstadt von Bastia hin (= Terra Vecchia)[1]. In einer Familien-Überlieferung heißt es, der Markgraf hätte ihn anlässlich einer Italien-Reise aus Dankbarkeit mitgenommen, nachdem Cella ihn vor einer Räuberbande gerettet hatte. Einer anderen Angabe zufolge, wäre Cella schon als Knabe nach Deutschland gekommen. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass er als italienischer Musiker an den Markgrafenhof gekommen ist und sich das Vertrauen des Markgrafen und seiner Frau im Laufe der Jahre erworben hat. Im "Hochfürstlich-Brandenburgisch-Culmbachischen Address- und Schreib-Calender 1756" wird er dann auch als "Unterdirektor der Oper" aufgeführt.[2]


Noch in Bayreuth hatte Mattheo Cella 1742 die Kammerfrau Emilia Hohlweg (oder Hollweg) geheiratet. Dem Paar wurden zwischen 1742 und 1756 mehrere Kinder geboren, von denen nur zwei (Johann Jakob und Ludwig) das Erwachsenenalter erreichten. Mattheo Cella war zweimal verheiratet. Die zweite Ehe mit Elisabeth Braymann blieb kinderlos.
 

 

[1]  Den Hinweis auf Terra Vecchia als Altstadt von Bastia verdanken wir Karl-Friedrich Winter, ebenfalls ein Nachfahre von Johann Jakob Cella.
 

[2]  Der Bayreuther Hof hatte bereits in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts eine Hofkapelle und Wilhelmine baute diese aus zu einem

operntauglichen Ensemble. Ihre Vorliebe galt der italienischen Oper und sie hat die Anstellung von Ausländern gefördert, um nach ihrer Aussage den Hof weniger schwermütig zu gestalten, als in der Vergangenheit. Etwa Mitte der 1750er Jahre wurde ein "Opern-Etat" eingerichtet. Ein Anzeichen für den weiteren Ausbau der Oper unter Wilhelmine. Cella war dann auch ab 1755 Subdirektor der Oper. Diese Stellung behielt er vermutlich nur kurze Zeit. Nach dem Tod der Markgräfin 1758 ordnete ihr Mann die Oper nach seinem Geschmack. Der Opern-Etat wurde wieder gestrichen.
 


  
 

 

 

Mattheo Cella

Emilia Hohlweg

Emilia Hohlweg

Hofstaat

 

Unterdirektor der Oper

 

Ein Hinweis auf Mattheos zweite Frau gibt der Hofkalender. Mit Elisabeth Braymann, die offensichtlich Kammerfrau von Sophie Caroline war,
arbeitete er im engsten Umfeld der Markgräfin. Auch eine Schautafel im Neuen Schloss in Bayreuth 2023 gibt einen Hinweis auf Braymann.
Demzufolge wäre sie bereits bei Wilhelmine angestellt gewesen. Sie starb am 19. Februar 1801 in Erlangen

Elisabeth Braymann, Mattheos 2. Frau

Braymann als "Cammer-Mademoiselle"